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DIE AUTOREN

Karen Thiel
Seit mehr als 20 Jahren bin ich als selbständige Pharma-Expertin für die Bereiche Medical-Marketing und Patient Support tätig. Ich betreue Biopharma, RX, OTC/OTX, Supplements und apothekenexklusive Kosmetik-Marken als Managerin oder Consultant. Ein besonderes Spezialgebiet von mir ist der Aufbau von Patienten-Support-Programmen. Auch Online/Social-Media-Aktivitäten im Healthcare-Bereich zählen zu meinen Kernkompetenzen. Meine Firma heißt KT Projekt. Mein Angebot sowie eine Referenz- und Projektliste finden Sie unter www.ktprojekt.de.
Dr. Martina Hänsel
In der Pharmabranche arbeite ich seit mehr als 20 Jahren und bin seit über acht Jahren freiberufliche Beraterin mit Schwerpunkt auf medizinisch-wissenschaftliche Beratung, Kommunikation und Interim Management. Außerdem absolviere ich einen Master-Studiengang Regulatory Affairs.

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Zu wenig Impfstoff in Deutschland – selbst schuld

Systematisch wurde die pharmazeutische Industrie gegängelt: zu teuer, zu korrupt, zu sehr geldorientiert. Die Medien, die Politik, die Krankenkassen und die Vollkasko-Mentalität der Deutschen – alles Sargnägel für Innovationen und den Pharmastandort Deutschland. In der jetzigen Corona-Pandemie sehen wir die Folgen davon: Deutschland und die EU sind im Wettlauf um die Impfungen in der westlichen Welt abgehängt.

Wie formuliert Franz Josef Wagner in der Bild-Zeitung vom 24.03.2021 in seiner Kolumne: „Wir waren einmal ein Doktorland.“ Ja richtig, das waren wir und sind es nicht mehr. Wir waren auch mal ein innovativer und wichtiger Pharma-Standort. Auch das sind wir nicht mehr. Die Krankenhäuser sind jetzt Wirtschaftsunternehmen und müssen in erster Linie an Kosten denken. Das hat die bekannte Pflegemisere zur Folge.

Aber Herr Wagner: Liegt es nicht auch an der Bild-Zeitung, dass wir kein „Doktorland“ mehr sind? Liegt es nicht auch am ständigen kritisieren der Ärzte, der Pharma, der Gesundheitskosten durch Sie? Sicherlich, die Bild-Zeitung ist nicht allein schuldig. Um Schlagzeilen, Zuschauer oder Klicks zu generieren, sind alle Beteiligten des Gesundheitswesens der praktische Prügelknabe für die Medien.

Die Corona-Krise offenbart die Situation

Mehrfach wurde in diesem Blog das Thema Lieferengpässe diskutiert. Eine der Ursachen von Lieferengpässen ist, dass Deutschland und Europa nur noch wenig Arzneimittel produzieren und für einige Medikamente, z. B. Antibiotika, ausschließlich Produktionen in asiatischen Ländern vorhanden sind. Schon das hätte uns vor Corona aufrütteln müssen.

Die EU hat aber anscheinend nichts gelernt und deshalb kritisiert Karl Lauterbach in der Sendung von Markus Lanz das Kaufverhalten der EU zurecht:

„Die Amerikaner haben nicht gekauft wie ein Kunde, sondern die haben gekauft wie ein Investor. Die haben quasi sich beteiligt an den Firmen und haben daher viel mehr Geld ausgegeben, aber haben damit die Produktion aufgebaut.“

Dank der inländischen Produktion in den USA ist die Impfkampagne so erfolgreich. Die US-Amerikaner produzieren für ihr eigenes Land und exportieren nichts, nach dem Motto, hilf Dir zuerst selbst und dann anderen. So hätte auch die EU handeln müssen, die Bevölkerung durchimpfen und dann in einer konzertierten Aktion weltweit helfen.

Das regelmäßig aufkeimende Argument, die EU würde ebenfalls die Produktion und die Unternehmen fördern und hätte somit durchaus ihren Beitrag geleistet, wird von Herrn Lauterbauch wie folgt kommentiert:

„Die Förderung ist aber wirklich – also im Vergleich zu dem, was tatsächlich notwendig gewesen wäre, um die Produktion aufzubauen – ist das nicht viel gewesen.“

Sprich: Ein Tropfen auf den heißen Stein und nicht konsequent.

Großbritannien handelt ähnlich wie die USA, was das Land produziert, bleibt im Land und dadurch wird die eigene Bevölkerung bald geimpft sein. Außerdem haben sie frühzeitig bestellt und zahlen höhere Preise. Ein „schlauer Kunde“, wie Karl Lauterbach sagt.

Die Krise als Impulsgeber

Politik ist langsam, Veränderungen dauern. Es sind kleine Hinweise sichtbar, dass ein Umdenken stattfindet und Arzneimittelforschung und -produktion zurück in die EU-Ländern kommen. Die Pandemie als Revolutionär? Hoffen wir! Auch das Gentechnik-Gesetz muss dringend den neuen Erkenntnissen angepasst werden, damit eine innovative Forschung leichter möglich wird. Wir bleiben mit unserem Blog dran und beobachten die Entwicklung.

 

Links zu weiteren Blogbeiträgen:

Impf-Chaos der EU

Lieferengpässe – ein weltweites Problem

Lieferengpässe – Fortsetzung

Lieferengpässe III + Coronavirus-Pandemie

Pharma: Der ewige Buhmann?

Award „Sellerie-Torte“ geht an arte!

Die Geister, die die Medien riefen – Mangelndes Vertrauen in die Medizin

Ein guter Kommentar auf Pharma-Fakten zu neuem Pharma-Bashing

 

Anmerkung

Im vorliegenden Text wird auf eine Genderunterscheidung, z.B. PatientIn bzw. Patient*in verzichtet, um den Text leichter lesen und schneller schreiben zu können. Natürlich ist keine Benachteiligung irgendeines Geschlechts beabsichtigt.

 

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