Auch in der Coronavirus-Pandemie gibt es einen goldenden Mittelweg zwischen Schutz der Menschen und Überleben der Wirtschaft. Das zeigt eine Studie, die das ifo-Institut gemeinsam mit dem Helmholtz-Zentrum durchgeführt hat. Unter diesem Link findet man das PDF zum Download: https://www.ifo.de/DocDL/sd-2020-digital-06-ifo-helmholtz-wirtschaft-gesundheit-corona_1.pdf
Der Mittelweg wird oft als langeweilig und mainstreamig belächelt, aber auch in der aktuellen Situation zeigt er, dass er sehr oft erfolgreich ist.
Die Studie als Grafik von Quarks
Wer nicht die ganze Studie lesen möchte, findet eine sehr gut aufgearbeitete Grafik über diese Studie von Quarks, der Wissenschaftssendung im WDR, in Facebook. Für diejenigen, die keinen Zugriff auf Facbook haben, zeigen wir einen Screenshot des Posts:
Reproduktionszahl (R) = 0,75 = goldener Mittelweg
Die Grafik zeigt, dass die Kosten in den Jahren 2020/2021 für die Wirtschaft als Folge der Coronavirus-Pandemie mit 307,2 Mrd. Euro bei R = 0,75 am niedrigsten sind. Würde man versuchen R, also die Reproduktionszahl, noch weiter nach unten drücken, würden die Kosten logischerweise steigen.
Aber auch eine höhere Produktionszahl, d.h. mehr Ansteckung und damit folglich mehr Erkrankte, lassen die Kosten für die Wirtschaft nach oben schnellen. Das ist die interessante Aussage der Studie. Damit widerspricht sie den vielen Rufen nach schnellerer Öffnung des Lockdowns. Deutschland hat bis jetzt richtig gehandelt, die Frage bleibt, ob die Öffnungen jetzt zu früh kamen.
Die Zahlen aus der Quarks-Grafik:
Reproduktionszahl (R) Kosten für die Wirtschaft 2020/2021
in Mrd. Euro
0,10 610
0,50 404
0,75 307
0,90 335
1,00 512
Der goldene Mittelweg ist also überhaupt nicht langweilig und ist eine echte Erfolgsgeschichte.
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Titelbild: privat, © Karen Thiel