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DIE AUTOREN

Karen Thiel
Seit mehr als 20 Jahren bin ich als selbständige Pharma-Expertin für die Bereiche Medical-Marketing und Patient Support tätig. Ich betreue Biopharma, RX, OTC/OTX, Supplements und apothekenexklusive Kosmetik-Marken als Managerin oder Consultant. Ein besonderes Spezialgebiet von mir ist der Aufbau von Patienten-Support-Programmen. Auch Online/Social-Media-Aktivitäten im Healthcare-Bereich zählen zu meinen Kernkompetenzen. Meine Firma heißt KT Projekt. Mein Angebot sowie eine Referenz- und Projektliste finden Sie unter www.ktprojekt.de.
Dr. Martina Hänsel
In der Pharmabranche arbeite ich seit mehr als 20 Jahren und bin seit über acht Jahren freiberufliche Beraterin mit Schwerpunkt auf medizinisch-wissenschaftliche Beratung, Kommunikation und Interim Management. Außerdem absolviere ich einen Master-Studiengang Regulatory Affairs.

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Für jede Lösung gibt es ein Problem

Frei nach dem Zitat von Albert Einstein* baut Klaus Balzer seinen Beitrag „Die Story im Ersten: Der gekaufte Patient?“ in der ARD am Montag, den 9. Mai 2016 auf. (http://www.ardmediathek.de/tv/Reportage-Dokumentation/Die-Story-im-Ersten-Der-gekaufte-Patien/Das-Erste/Video?bcastId=799280&documentId=35238560)

Es geht um Selbsthilfegruppen und Patientenorganisationen, die von der pharmazeutischen Industrie gesponsert werden. Der Autor befragt verschiedene Personen, die aber in dem Beitrag nichts wirklich Negatives oder einen Skandal berichten können. Deshalb fängt Balzer selbst immer wieder an zu bohren, aber kann  keinen investigativen Coup über die Branche landen. Er findet nicht einen kritischen Ansatzpunkt, wo er der bösen Pharmaindustrie irgendwelche Einflussnahmen nachweisen kann. Für den Autor sicherlich etwas frustrierend und so versucht er durch offene Fragen  immer eine Ahnung im Raum stehen zu lassen, durch die der Zuschauer, der per se eine schlechte Meinung über die Branche hat, sich seinen Teil denken soll. Fakten kann Balzer nicht schaffen.

An den Haaren herbei gezogen

Vermischt wird der Beitrag mit einem Bericht über eine Patientin, die in einer klinischen Studie starke Nebenwirkungen von dem zu testenden Krebsmedikament hatte. Balzer meint dadurch einen Beweis gefunden zu haben, dass die Patientenberaterin der entsprechenden Klinik so von der Pharmaindustrie beeinflusst gewesen ist, dass sie quasi die Patientin in die Studie gedrängt hat. Das ist völliger Quatsch, anders kann man das leider nicht sagen. Studien sind sinnvoll und notwendig und helfen außerdem ganz vielen Menschen schneller von neuen Medikamenten zu profitieren. Natürlich gibt es auch Nebenwirkungen und Nicht-Wirken in Studien, was sicherlich für die Betroffenen alles andere als angenehm ist. Dies ist aber per se kein Argument gegen Studien und insbesondere nicht gegen die Patientenberaterin. Diese hat bestimmt das Beste für die Patientin gewollt.

Gutes schlecht geredet

Und so ist das Resümee insgesamt, dass Balzer ein sehr gutes Angebot für Patienten, sich zu informieren, sich mit ihrer Krankheit und Therapie auseinanderzusetzen, versucht ins schlechte Licht zu rücken. Wäre schade, wenn das Sponsoring von Patientenorganisationen durch die Industrie verboten würde, was bestimmt Ziel des Beitrages wäre. Somit wären viele Patientenorganisationen nicht mehr überlebensfähig.

 

*Im Original heißt das Zitat: „Halte Dich vor negativen Menschen fern, die haben für jede Lösung ein Problem.“ (Quelle: https://www.facebook.com/albert.einstein.zitat/)

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