Sie kennen den Satz bestimmt: „Mein Arzt hat mir ein Medikament verschrieben. Das nehme ich aber nicht, es hat total viele Nebenwirkungen.“ Sprachs und sog an einer Zigarette. Mittlerweile gibt es auf den Zigarettenpackungen ein Hinweis auf zumindest jeweils eine drastische Nebenwirkung. Gäbe es einen Beipackzettel, wie bei Arzneimitteln, wäre die Zigarettenpackung wesentlich dicker als jetzt.
Gerne hört man auch: „Nein, ich nehme keine Chemie, nur pflanzliches.“ Bei einer Tablette Ecstasy oder einer Prise Crystal ist die Chemie dann plötzlich nicht mehr so wichtig.
Auch im Alltag wird mit zweierlei Maß gemessen. Einer Tüte Chips oder einer Tafel Schokoladade liegen auch keine Informationen zu Nebenwirkungen bei und die Risiken werden einfach in Kauf genommen.
Nun greift aber das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) bei einer aktuellen Mode ein, bei der die möglichen Risiken auch keine Rolle spielen: den Tattoos.
In der Medical Tribune vom 11. September 2015 (Seite 4) verweist die Autorin Alisa Ort auf einen kürzlich in Lancet erschienen Artikel zu Tatoos. http://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140-6736%2815%2960215-X/abstract
Darin wird auf die Toxizität der Tatoofarben hingewiesen. Deshalb titelt Frau Ort auch etwas reißerisch „Amtliche Warnung vor Tattoofarben. Allergien, Infektionen und Malignome – Langzeitschäden nicht kalkurlierbar“.
Auch das Entfernen der Tatoos kann problematisch sein. Im Lancet-Artikel wird bemängelt, dass man noch viel zu wenig über die Entfernung der Tattoos weiß. Das Bfr schreibt dazu folgendes: http://www.bfr.bund.de/de/presseinformation/2015/21/tattoos__auch_der_abschied_ist_nicht_ohne_risiko-194946.html
Es gibt also noch einiges zu klären bei Risiken und Nebenwirkungen von Tattoos und anden Dingen des Alltags.
Permanent Make-Up zählt übrigens auch zu den Tattoos, obwohl es sich deutlich harmloser anhört. Auch dabei werden Farben unter die Haut befördert.
Zum Thema Risiken und Nebenwirkungen ist das Resümee aus der Oberstufe passend „alles ist relativ“.