Die beiden Medizin-Journalisten Nicola Kuhrt und Hinnerk Feldwisch-Drentrup kämpfen gegen Fake-News im Medizinsektor. Ein besonders schweres Unterfangen, da sich unwissenschaftliche Informationen gerade im Internet sehr schnell verbreiten und zu einer Ersatzreligion werden. Über die beiden Gründer von „Medwatch“ berichtete am 12. Juni 2019 das Medienmagazin ZAPP.
Wie schon in unserem letzten Blog „Die Geister, die die Medien riefen“ zu lesen war, kommt das Misstrauen in die etablierten medizinischen Verfahren nicht von ungefähr. Es haben auch Journalisten an dem kritischen Bewusstsein mitgearbeitet und sind weit übers Ziel hinaus geschossen. Besonders unangenehm in Erinnerung ist beispielsweise ein Beitrag aus dem Jahr 2016 in „Hart aber fair“ und das Bewerben einer unwirksamen Creme gegen Neurodermitis gewesen.
Vermeintliches Wunderheilmittel MMS im Fokus von MedWatch
In dem Bericht des ZDF-Magazins Frontal 21 mit dem Titel: „Pillen, Pulver, Wunderheiler“ vom 01. Mai 2019, den wir in unserem letzten Blog nannten, wird das angebliche Allheilmittel „MMS“ analysiert. Es ist eine ätzende Flüssigkeit, die Jeans entfärbt oder Schwimmbäder reinigen kann, aber als Wundermittel absolut untauglich und sogar gefährlich ist. Diese Recherche wurde weitgehend von MedWatch durchgeführt. Im ZAPP-Bericht (s.o.) wird „MMS“ ebenfalls noch einmal aufgegriffen.
Mit welchem Gegenwind man bei kritischen Berichten über solche Wundermittel rechnen muss, zeigt das Interview, das MedWatch mit einer Aktivistin dazu geführt hat.