Unfassbar, dass wir so etwas im Jahr 2022 erleben müssen! Ich persönlich habe damit nicht gerechnet und ich habe Putin leider auch total unterschätzt. Wie auch die Politiker ihn anscheinend unterschätzt haben. Sonst hätte man ihm wohl nicht einen Großteil unserer Energieversorgung „übertragen“.
Wir sind und waren doch wirtschaftlich so sehr vernetzt, dass ein Krieg undenkbar schien. Wie gefährlich Potentaten sein können und wie eine Bevölkerung durch Propaganda uninformiert und dumm gehalten wird, sehen und erleben wir jetzt jeden Tag. Ich frage meine Großeltern nicht mehr „wie konnte das geschehen“, ich kann es nun selbst erklären. Und ich tröste meine Eltern, deren Kriegserinnerungen jeden Tag neu aufsteigen und die schon viele Tränen vergossen haben. Eine unfassbare Situation!
Deshalb pausiert der Blog ein wenig. Aber irgendwann geht es weiter.
©KT Projekt #StandWithUkraine– Mannesmannhochhaus, Düsseldorf
Titelbild: ©KT Projekt #StandWithUkraine – in die ukrainische Nationalfarben getauchtes Dach der Tonhalle, Düsseldorf
Vielen Dank für die nachdenklichen, klaren Worte. Aber war alles so wenig vorhersehbar angesichts der Parallelen?
Eine in ihrer Selbstwahrnahme tief verletzte Nation (Versailles 1919 vs. Zusammenbruch der Sowjetunion 1991) gewinnt nach Jahren des wirtschaftlichen und politischen Chaos wieder Kraft und Ansehen (Weimarer Republik vs. Jelzin- und frühe Putin-Jahre) und schickt sich an, die erlittenen Demütigungen zu rächen (Militarisierung des Rheinlands, Anschluss des Saarlands, Anschluss Österreichs, Annexion der Tschechoslowakei, demagogisches Aufhetzen deutscher Minderheiten in Tschechien, Polen und Österreich, Unterstützung der Francodiktatur vs. Einmarsch in Georgien, Annexion der Krim, Initiation zahlreicher frozen conflicts entlang der russischen Grenzen, Aufhetzen russischer Minderheiten in Moldawien, Georgien, im Baltikum und in Deutschland, Unterstützung des Assadregimes).
Es zerreißt mir das Herz, eine so große Nation so tief fallen zu sehen.