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DIE AUTOREN

Karen Thiel
Seit mehr als 20 Jahren bin ich als selbständige Pharma-Expertin für die Bereiche Medical-Marketing und Patient Support tätig. Ich betreue Biopharma, RX, OTC/OTX, Supplements und apothekenexklusive Kosmetik-Marken als Managerin oder Consultant. Ein besonderes Spezialgebiet von mir ist der Aufbau von Patienten-Support-Programmen. Auch Online/Social-Media-Aktivitäten im Healthcare-Bereich zählen zu meinen Kernkompetenzen. Meine Firma heißt KT Projekt. Mein Angebot sowie eine Referenz- und Projektliste finden Sie unter www.ktprojekt.de.
Dr. Martina Hänsel
In der Pharmabranche arbeite ich seit mehr als 20 Jahren und bin seit über acht Jahren freiberufliche Beraterin mit Schwerpunkt auf medizinisch-wissenschaftliche Beratung, Kommunikation und Interim Management. Außerdem absolviere ich einen Master-Studiengang Regulatory Affairs.

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Lieferketten und Impfstoffe

Koffer-Kette, copyright KT Projekt

Zum Thema Lieferketten gab es in diesem Blog bereits mehrere Posts: Lieferengpässe – ein weltweites Problem, Lieferengpässe – Fortsetzung, Lieferengpässe III + Coronavirus-Pandemie. Auch beim Thema Patentschutz der Impfstoffe wiesen wir auf Engpässe von Lieferketten hin. Daher ist eine Aussetzung des Patentschutzes sinnlos, es werden nicht mehr und nicht schneller Impfstoffe produziert. In diesem Post werden wir Lieferketten und Impfstoffe noch einmal beleuchten.

Lieferkettenengpässe auch bei Impfstoffen

Das ZDF sendete bereits im März 2021 einen Bericht über die neue BionTech-Produktion  im ehemaligen Marburger Behring-Werk: https://www.zdf.de/nachrichten/heute-journal/standort-marburg-biontech-nimmt-fahrt-auf-100.html. Ab Minute 1:56 wird es besonders interessant. Da geht es nämlich um Lieferketten und Einkaufspolitik. Zitat aus dem Bericht:

Hinzu kommt, dass die weltweiten Lieferketten wegen der steigenden Nachfrage nach Impfstoff zunehmend unter Druck geraten: Sterilverpackungen, Chemikalien und Rohstoffe werden knapp. Die Corona-Pandemie legt die Schwächen der Globalisierung schonungslos offen.

Prof. Gabriel Felbermayr, Präsident Institut für Weltwirtschaft in Kiel, sagt außerdem:

„Ich glaube, wir müssen die Lehre ziehen, dass der gesamte Gesundheitsmarkt neu gedacht werden muss. In Deutschland und in der europäischen Union da hat man in den letzten 10 Jahren sehr stark auf die Preise geachtet. Möglichst billig wollten die großen Einkäufer, das sind ja Krankenkassen, Staaten auch, bedient werden und wir müssen hier mehr auf Lieferfähigkeit und Lieferzuverlässigkeit achten.“

Selbst Generika sind einfach zu billig, wie nun offensichtlich immer mehr Politiker verstehen:

Kordula Schulz-Asche (Bündnis 90 / Die Grünen) hat beim Pro Generika-Frühlingstalk im Mai 2021 klar benannt, was von Maßnahmen zugunsten von mehr Versorgungssicherheit zu erwarten ist. Sie sagte schlicht: „Es wird teurer.“ Kurz zuvor hatte Martina Stamm-Fiebig (SPD) im April im Rahmen einer Handelsblatt-Tagung bemerkt: „Mit Blick auf die Lieferengpässe können wir uns keine Nullkommairgendwas-Beträge für Tagestherapiedosen mehr leisten“. Und Tino Sorge (CDU) gab auf derselben Veranstaltung zu: „Bislang haben wir nur auf den Preis geschaut. Jetzt müssen wir uns fragen: Was ist uns Liefersicherheit in Krisen wert?“

Quelle: https://www.healthpolicy-online.de/news/6-cent-2013-zu-wenig-fuer-ueber-lebenswichtige-medikamente.

Es gibt also Hoffnung, dass das Ruder herumgerissen wird.

Geiz ist absolut nicht geil

Und der Geiz war auch bei der EU-Impfstoff-Bestellung der große Fehler. Statt große Mengen an BionTech/Pfizer zu ordern, schon im Vorfeld der klar vielversprechenste Impfstoff, hat man mehr auf den Preis geachtet und übermäßig AstraZeneca bestellt. AstraZeneca war der deutlich günstigere Impfstoff allerdings mit den bekannten Nachteilen. Es war sicherlich richtig auf verschiedene Hersteller zu setzen, da man nicht 100%ig wissen konnte welcher Impfstoff das Rennen macht. Die Firma BionTech war mit seiner Impfstoffentwicklung allerdings soweit vorn, das hätte die EU absehen können.

 

Titelbild: © KT Projekt, Karen Thiel

 

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