Die Erfahrung zeigt: Grundlagenforschung ist wichtig. Dabei können auch Zufallsergebnisse, wie die Entdeckung der Antibiotika, die Welt verändern.
Beispiel: Methadon als Begleittherapie bei Krebs
Die medizinische Forschung kann von Grundlagenforschung profitieren. So ist zur Zeit in der Diskussion, dass Methadon als Begleitmedikament zur Chemotherapie möglicherweise hilfreich sein kann. Als Schmerzmittel kann Methadon aber jetzt bereits von Ärzten verordnet werden. Als offizielles Begleittherapeutikum bedarf es jedoch einer Zulassung. Dafür sind klinische Studien unabdingbar, die einen Wirknachweis liefern müssen.
Da klinische Studien nicht nur aufwendig, sondern auch extrem teuer sind, ist kein ökonomischer Nutzen für die Industrie im Allgemeinen darstellbar, da Methadon nicht patentierbar ist. Wenn also beispielsweise das Unternehmen X die Studien durchführen und bezahlen würde, könnten Generika-Unternehmen relativ schnell nachziehen und ebenfalls Methadon als Begleittherapie anbieten. Und dies ohne die Kosten für die Erst-Zulassungsstudien gehabt zu haben. Sie müssen nur die Bioäquivalenz zum Originalpräparat aufzeigen. Macht folglich alles keinen Sinn.
Also ist es nicht verwunderlich, dass Studien für Methadon als Begleichttherapie von Krebs für Wirtschaftsunternehmen nicht lukrativ ist, auch wenn das die Presse mal wieder genüßlich als die Chance für ein Pharma-Bashing nutzt.
Viele klinische Studien notwendig
Es würde sich wahrscheinlich auch nicht nur um eine klinische Studie handeln, sondern um viele. Da Methadon als Begleittherapie für die verschiedensten Tumorerkrankungen momentan in Einzelfällen eingesetzt wird, wären also klinische Studien für jede dieser Tumorerkrankung notwendig. Und noch weiter gedacht: Möglicherweise je eine Studie zu den verschiedenen Chemotherapien auf dem Markt, da es ja eine Begleittherapie ist.
Wenn es überhaupt sinnvoll ist klinische Studien zu Methadon durchzuführen, müssten diese von staatlicher Seite bzw. von Seiten der Krankenkasse erfolgen, die ja, wenn man den experimentellen Untersuchungen der Chemikerin Dr. Claudia Friesen und den aktuellen Kasuistiken zu Methadon glaubt, ein hohes Einsparpotential an Kosten haben müssten. Die Überschüsse der Krankenkassen wären für diese Studien möglicherweise gut angelegt. Eine Idee könnten auch Stiftungen sein, die in solchen Fällen die Studien finanzieren.
Pharma-Bashing hat zum Mißtrauen gegen die moderne Medizin geführt
Wie auch im aktuellen Fall nutzen die Medien jede Chance, um gegen die angeblich geldgierige Industrie zu hetzen. Aufgrund des mangelnden Verständnisses für Wirtschaftsabläufe trifft das natürlich auf fruchtbaren Boden bei den Lesern bzw. Zuschauern.
Dieses Bashing geht schon seit Jahrzehnten so und hat dazu geführt, dass die Bevölkerung oft kritisch der modernen Medizin gegenüber ist und häufig auch den Ärzten mißtraut. Dies ist schade, denn nur dank der modernen Medizin leben wir viel länger als unsere Vorfahren.
Quellen zum Thema Krebs und Methadon:
http://www.uniklinik-ulm.de/methadon.html