Muss man wirklich noch darüber streiten, ob Homöopathie wirkt? Muss man nicht, denn Homöopathika können nicht wirken. Es ist unmöglich und daher konnte Homöopathie wissenschaftlich bis heute nicht belegt werden. Ihre vermeintliche Wirkung erklärt sich über den Placeboeffekt. Es gibt ein paar interessante Webseiten, die die Homöpathie beleuchten und die wir im Folgenden vorstellen möchten.
Placeboeffekt und Homöopathie
Jeder kennt den Placebo-Effekt. Was er genau bedeutet hat die sehr informative Website www.susannchen.info zusammengestellt. Wir sparen uns viele Worte und verweisen darauf.
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Weitere Informationen
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Weitere InformationenDer Mentor ist das Placebo by Proxy
Egal welcher Mentor als erstes einem Patienten suggeriert hat, dass Globuli wirken und Homöopathie eine sanfte, nebenwirkungsfreie Heilung verspricht, er (bzw. sie) ist für den Glauben an die Homöopathie entscheidend. Es kann ein Heilpraktiker, ein Mediziner, die eigene Mutter, das Herrchen, der Schamane oder der religiöse Guru sein. Über menschlichen Kontakt ist der Glauben an die Homöopathie „aufgeladen“. Dabei geht es nicht unbedingt um verbale Kommunikaton, sondern vielmehr um Zuwendung und Empathie. Das funktioniert deshalb auch bei Tieren und Babies/Kleinkindern, die man nicht verbal überzeugen kann.
Man nennt das auch Placebo by Proxy. Sehr schön erklärt ist es auf der Website des Informationsnetzwerkes Homöopathie unter folgendem Link: https://netzwerk-homoeopathie.info/placebo-by-proxy/ (Proxy bedeutet übrigens „Stellvertreter“ und kommt aus dem Lateinischen proximus „der Nächste“.)
Und die Hummel fliegt
Wir sehen im Sommer Hummeln Blüten bestäuben. Somit wissen wir, eine Hummel kann fliegen. Dies lässt sich wissenschaftlich berechnen und beweisen.
Eine der besten Geschichten, die angeblich zeigt, dass die Wissenschaft nicht alles beweisen kann, ist die der angeblich flugunfähigen Hummel. Das Informationsnetzwerk Homöopathie hat die Behauptung und ihren Hintergrund untersucht: „Ausgangspunkt soll eine Begegnung eines Biologen und eines Aerodynamikers in einer Gaststätte gewesen sein. Der Biologe habe beim Essen am Beispiel der Hummel wissen wollen, wie das Fliegen funktioniert. Der Aerodynamiker machte eine kurze Überschlagsrechnung auf einer Serviette oder einem Bierdeckel. …“ Lange Geschichte, kurzer Sinn: Der Aerodynamiker errechnete an dem Abend, dass die Hummel eigentlich gar nicht fliegen könne. Vielleicht lag es am alkoholischen Getränk warum er sich verrechnete, aber dieser Rechenfehler war durchaus schwerwiegend, denn die Behauptung wird bis heute immer wieder als „Beweis“ für die Wirkung der Homöopathie genannt. Man wisse einfach noch nicht alles, was natürlich grundsätzlich richtig ist, aber wir wissen sehr wohl, dass nicht vorhandener Wirkstoff in Wasser nicht wirken kann.
Die Berechnung des Aerodynamikers war allerdings falsch und wurde im nachhinein korrigiert, aber das ist natürlich weniger spektakulär als die urspüngliche Story und hat sich deshalb nicht so verbeitet. Dieser Fall ist auch ein Beispiel dafür wie schwer es ist Gerüchte zu widerlegen. Das haben wir im letzten Blog bereits thematisiert.
Einwandbehandlung für Unverbesserliche
Die Webseite www.susannchen.info hat alle Fakten zusammengestellt, um die Homöopathie-Anhänger und die Impfgegner vom Gegenteil zu überzeugen. Also einfach lesen und sich fragen, warum es immer noch Menschen gibt, die trotzdem für Globuli Geld ausgeben oder sich weigern, ihre Kinder bzw. sich selbst impfen zu lassen.
Die moderne Medizin beruht auf wissenschaftlichen Erkenntnissen und auf der sog. „evidence based medicine“ (Evidenzbasierte Medizin – EbM). Grundlage sind wissenschaftliche Studien: placebokontrolliert, doppelblind, randomisiert, multizentrisch. Es wird mittels der Studien überprüft, ob eine Ursache-Wirkung-Beziehung existiert. Die Studien gibt es für die Homöopathie nicht, es gibt keinen Nachweis über eine Ursache-Wirkung-Beziehung. Und genau das ist das Problem, wie auf der Susannchen-Website festgestellt wird:
„Der menschliche Geist ist sehr, sehr schnell dabei, Zusammenhänge herzustellen und anzunehmen. In unserem Falle ist das auch so: Man stellt eine Wenn-Dann-Beziehung her. Man ist mental ja auch konditioniert darauf, eine Wirkung der extra wegen der Beschwerden wahrgenommenen „Behandlung“ zu erwarten.“
Gerne wird behauptet, dass es Erfahrungswerte seien und man deshalb keine Studien benötige. Das ist falsch, wie folgende Artikel eindrucksvoll belegen.
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Weitere InformationenAbgrenzung zur Phytotherapie
Leider wird Homöopathie oft mit Pflanzen- (Phyto-) oder Naturheilmedizin verwechselt. Die Phytotherapie ist zwar auch traditionell und bei manchen zugelassenen Phytoarzneimittel fehlen moderne EbM-Studien, aber es handelt sich um zugelassene Arzneimittel mit Wirkungen und Nebenwirkungen. Die Wirkstoffe und ihre Konzentrationen sind standardisiert und lassen sich nachweisen. Weitere Informationen liefert die Gesellschaft für Phytotherapie.
Das Homöopathiegesetz in Deutschland – peinlich!
Die Gesetzesgrundlage, dass homöophathische Mittelchen in Deutschland überhaupt erlaubt sind, ist der sog. Binnenkonses. Was das ist erläutert die Wissenschaftsjournalistin Mai Thi Nguyen-Kim in ihrem YouTube-Video: https://www.youtube.com/watch?v=7tEoehixGvk&t=1s
Viel Spaß beim Zuschauen. Auch die anderen Videos von ihr sind informativ und unterhaltsam zugleich.
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Hummelbild: © Karen Thiel, privates Bild mit iPhone X
Lesenswert: https://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2019-11/homoeopathie-wirkungslos-kassenleistung-gesundheit/komplettansicht