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DIE AUTOREN

Karen Thiel
Seit mehr als 20 Jahren bin ich als selbständige Pharma-Expertin für die Bereiche Medical-Marketing und Patient Support tätig. Ich betreue Biopharma, RX, OTC/OTX, Supplements und apothekenexklusive Kosmetik-Marken als Managerin oder Consultant. Ein besonderes Spezialgebiet von mir ist der Aufbau von Patienten-Support-Programmen. Auch Online/Social-Media-Aktivitäten im Healthcare-Bereich zählen zu meinen Kernkompetenzen. Meine Firma heißt KT Projekt. Mein Angebot sowie eine Referenz- und Projektliste finden Sie unter www.ktprojekt.de.
Dr. Martina Hänsel
In der Pharmabranche arbeite ich seit mehr als 20 Jahren und bin seit über acht Jahren freiberufliche Beraterin mit Schwerpunkt auf medizinisch-wissenschaftliche Beratung, Kommunikation und Interim Management. Außerdem absolviere ich einen Master-Studiengang Regulatory Affairs.

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Das ARD-Politmagazin Monitor hat sich den Sellerie-Award redlich verdient

Haben Sie am 20.01.2022 das Politmagazin Monitor in der ARD gesehen? Wahrscheinlich nicht, weil glücklicherweise nicht so viele Zuschauer Monitor schauen. Es gab an dem Abend einen dermaßen unverschämten und tendenziösen Beitrag über impfende Ärzte, so dass dieses Magazin der zweite Gewinner des „Sellerie-Awards“ von pharma-net-blog.de geworden ist. Herzlichen Glückwunsch!

Kommentar auf Facebook

Selten kommentiert die Autorin auf Facebook geteilte Posts. Diesmal konnte sich sie sich nicht zurückhalten und hat emotional und spontan folgenden Kommentar auf den ARD-Facebook-Beitrag gepostet:

„Dieser Beitrag ist eine Unverschämtheit! Es mag solche Beispiele geben, es sind aber die absolute Minderheit. Sie werden aber als der „Normalfall“ dargestellt. Die Impfkampagne in der normalen Hausarztpraxis ist ein enormer Aufwand und der Aufwand steht überhaupt nicht im Verhältnis zur Tätigkeit. Daher sind die 28 Euro absolut angemessen und wer arbeitet gerne sonntags, also ist auch dieser Zuschlag gerechtfertigt. Die normale Tätigkeit der Praxen hat während der Impfkampagne im letzten Sommer enorm gelitten, d. h. da sind Umsätze weggefallen. Somit gleicht es sich ein wenig aus.
Von den im Beitrag angegebenen Stundensätzen und Einkommen, die ein Hausarzt angeblich schon zu Nicht-Pandemie-Zeiten verdient, sind die meisten Hausarztpraxen meilenweit entfernt. Die Hälfte und weniger trifft eher zu. Es wäre schön, wenn es nämlich so stimmen würde wie im Beitrag vorgerechnet, dann wäre der Arztberuf auch wieder attraktiver. … Mit solchen tendenziösen und einseitigen Beiträgen tragen Sie dazu bei, dass ein Mißtrauen gegen das Gesundheitssystem geschürt wird und befeuern indirekt die Quermotzer-Bewegung. Ich erwarte von einem öffentlich rechtlichen Sender außerdem, dass er nicht einseitig die Politik der Linken widerspiegelt.“

Ja, der Kommentar war emotional. Emotional auch deshalb, weil die Autorin den Sommer über auf Einkünfte verzichtet hat und ehrenamtlich in der Praxis des Ehegatten das Impfmanagement übernommen hatte. Und sie weiß deshalb auch genau über die Einkünfte eines hausärztlichen Internisten und über die Einkünfte durch die Impfungen Bescheid. Jede Behauptung in dem Kommentar kann die Autorin belegen.

Neiddebatte

Sie hat in dem Kommentar vergessen zu erwähnen, dass solche Beiträge die allgemeine Neiddebatte schürt und zu einem weiteren Vertrauensverlust gegenüber Ärzt:innen führt, die sich redlich bemühen, ihre Patienten vom Impfen zu überzeugen. Das ist bis heute bei einigen Menschen sehr arbeitsintensiv.

Es mühen sich Ärzt:innen tagtäglich ab, machen Überstunden für die Impfungen und dann wird ihnen auch noch jeder Cent geneidet. Die Autorin ist immer noch fassungslos über diese Unverschämtheit.

Außerdem haben anscheinend Journalisten keine Ahnung, dass ein Einkommen vor Steuer von Selbständigen nicht einem Bruttolohn eines Angestellten entspricht. Es muss davon noch der volle Krankenkassen- und Rentenbeitrag abgezogen werden. Betonung auf „voll“, denn es gibt ja keinen Arbeitgeber, der die Hälfte zahlt. Das aber nur als Randbemerkung.

Sellerie-Award

Somit steht dem Award nichts mehr im Wege. Es ist schon der zweite Sellerie-Award, den www.pharma-net-blog.de vergibt. Er ist mit keinem Preisgeld verbunden, wir wollen ja Journalisten nicht korrumpieren. Im Gegenteil: Eine Entschuldigung für so einen Beitrag durch den Sender wäre die richtige Reaktion. Warum Sellerie? Für die Autorin gibt es kein widerlicheres Lebensmittel, daher passt es perfekt als Symbol.*

 

*Der Preis ist angelehnt an die Auszeichnungen: Goldener Windbeutel, Goldene Himbeere und Saure Gurke. Allerdings alles sehr leckere Lebensmittel, wie kann man diese für Negativpreise nehmen? Da passt Sellerie auf jeden Fall besser.

 

Weitere Blogbeiträge zum Thema:

Geldverdienen im Gesundheitswesen

Award „Sellerie-Torte“ geht an arte!

Die Geister, die die Medien riefen – Mangelndes Vertrauen in die Medizin

Vince Ebert extrapoliert – Geldverdienen mit Medikamenten

When headlines suck!

 

Titelbild: Bild von Hans Braxmeier auf Pixabay

Ein Kommentar

  1. „Wenn Ärzte und ihre MFA in der Pandemie die Stellung halten und bis zur Erschöpfung – auch am Wochenende – beraten, testen und impfen, dann bringt ihnen diese Leistung keineswegs irgendein kleines Stückchen Sympathie oder gar Verständnis in dem Teil der journalistischen Öffentlichkeit ein, der sich sowieso schon immer darin gefällt, die niedergelassenen und freiberuflichen Ärzte möglichst negativ darzustellen.“ Quelle: https://www.aend.de/article/216521

    So ist es!

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