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DIE AUTOREN

Karen Thiel
Seit mehr als 20 Jahren bin ich als selbständige Pharma-Expertin für die Bereiche Medical-Marketing und Patient Support tätig. Ich betreue Biopharma, RX, OTC/OTX, Supplements und apothekenexklusive Kosmetik-Marken als Managerin oder Consultant. Ein besonderes Spezialgebiet von mir ist der Aufbau von Patienten-Support-Programmen. Auch Online/Social-Media-Aktivitäten im Healthcare-Bereich zählen zu meinen Kernkompetenzen. Meine Firma heißt KT Projekt. Mein Angebot sowie eine Referenz- und Projektliste finden Sie unter www.ktprojekt.de.

Dr. Martina Hänsel
In der Pharmabranche arbeite ich seit mehr als 20 Jahren und bin seit über acht Jahren freiberufliche Beraterin mit Schwerpunkt auf medizinisch-wissenschaftliche Beratung, Kommunikation und Interim Management. Außerdem absolviere ich einen Master-Studiengang Regulatory Affairs.

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Wie werden Polit-Talkshows geplant?

Ein sehr amüsanter Beitrag darüber, wie Polit-Talkshows geplant und aufgebaut werden, wurde vom Medienmagazin „ZAPP“ des NDR am 08. Juni 2016 ausgestrahlt. Autor ist Philipp Walulis. Das lustige dabei ist, dass man es wirklich auf fast jede Talkshow übertragen kann.

Wie werden die Talkenden ausgewählt?

Nach Walulis möchte der Talkshow-Redakteur die Talkrunde mit folgenden Personenrollen besetzen:

  • Person Pro – die Person mit der „Knalleraussage“
  • Person Contra – der Widersacher der Person Pro
  • Person Bedenkenträger – die Person, die immer „ja, aber“ sagt
  • Person Schweinchen Schlau – ein vermeindlich unabhängiger, der den Überblick hat (oft Journalisten, da sie zur Selbstdarstellung neigen)
  • Person Betroffener, gerne auf dem Sofa, wenn nicht so talkshowerfahren

Nach dem Personen-Sudoku müssen nun den entsprechenden Rollen Menschen zugeordnet werden. Wichtig dabei: Pro und Contra müssen Entscheider sein, Menschen mit Macht.

Realitätstest

Wenn wir den letzten Beitrag dieses Blogs über den Bericht von „hart aber fair“ nehmen (https://pharma-net-blog.de/hart-unfair-der-moerder-ist-immer-die-pharma/), passt die Beschreibung ganz genau.

Dabei waren:

  • Pro: Karl Lauterbach (SPD-Bundestagsabgeordneter), er haut die „Knalleraussagen“ raus, wie „Die hohen Preise – besonders für Krebsmedikamente – haben nichts mit dem tatsächlichen Nutzen zu tun. Viele Mittel verlängern das Leben im Durchschnitt nur um wenige Wochen oder Monate. Und zu Heilungen kommt es fast nie.“
  • Contra: Birgit Fischer, die Vertreterin der Pharmaindustrie. „Wenn hochsensible Fragen wie Tod und Gesundheit berührt sind, brauchen wir Abwägung statt Pauschalierung. Kosten als alleiniger Bewertungsmaßstab für innovative Medikamente sind nicht zum Wohle des Patienten!“

  • Bedenkenträger: Wolfgang Huber „Ich mache mir Sorgen, dass Menschen nur noch nach ihrem Nutzen bewertet werden – auch in der Medizin. Ärzte haben sich primär zu fragen, was medizinisch sinnvoll und zum Wohle des Patienten ist – und nicht, was der Gesellschaft etwas bringt.“

  • Die Betroffene: Marion Rink, Rheuma- und Leukämie-Patientin. Sie saß zwar nicht auf dem Sofa, denn sie ist talkshowerfahren und Vizepräsidentin im Bundesverband der Deutschen Rheuma-Liga sowie Patientenvertreterin im Gemeinsamen Bundesausschuss. „Ich möchte keine Arzneimittel um jeden Preis. Aber, wenn teure Medikamente wirklich dafür sorgen, dass Patienten ein lebenswertes Leben führen können, muss sich eine Gesellschaft das leisten können.“
  • Der Rolle des vermeintlich unabhängigen Experte, von als Walulis als „Schweinchen Schlau“ bezeichnet, vertrat Prof. Dr. Wolf-Dieter Ludwig (Chefarzt der Klinik für Hämatologie, Onkologie und Tumorimmunologie, HELIOS Klinikum Berlin-Buch, Vorsitzender der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft. Die Expertenrunde bewertet regelmäßig, welche neuen Mittel wirksam sind.) „Die Ergebnisse sind alarmierend. Die Pharmaindustrie bringt immer mehr teure Medikamente auf den Markt, bei denen weder der Nutzen noch die Sicherheit ausreichend geklärt sind.“

Quellen der Personen und der Aussagen: http://www1.wdr.de/daserste/hartaberfair/sendungen/heilungumjedenpreis-100.html

Resümee

Das Fazit ist ernüchternd und entspricht dem, was man schon immer geahnt hat: Polit-Talkshows sind auch nur Unterhaltungssendungen, nichts anderes. Man kann daraus weder etwas lernen noch sich weiterbilden. Sie funktionieren nach Schema F und unterscheiden sich nur durch den/die ModeratorIn und das Fernsehstudio. Eigentlich pure Zeitverschwendung. Jammerschade.

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