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DIE AUTOREN

Karen Thiel
Seit mehr als 20 Jahren bin ich als selbständige Pharma-Expertin für die Bereiche Medical-Marketing und Patient Support tätig. Ich betreue Biopharma, RX, OTC/OTX, Supplements und apothekenexklusive Kosmetik-Marken als Managerin oder Consultant. Ein besonderes Spezialgebiet von mir ist der Aufbau von Patienten-Support-Programmen. Auch Online/Social-Media-Aktivitäten im Healthcare-Bereich zählen zu meinen Kernkompetenzen. Meine Firma heißt KT Projekt. Mein Angebot sowie eine Referenz- und Projektliste finden Sie unter www.ktprojekt.de.
Dr. Martina Hänsel
In der Pharmabranche arbeite ich seit mehr als 20 Jahren und bin seit über acht Jahren freiberufliche Beraterin mit Schwerpunkt auf medizinisch-wissenschaftliche Beratung, Kommunikation und Interim Management. Außerdem absolviere ich einen Master-Studiengang Regulatory Affairs.

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Kommentar zu den Arzneimittelausgaben 2016 von Pharma Fakten

Ein sehr schöner Kommentar über den „Aufreger“ Arzneimittelausgaben 2016 von Florian Martius ist bei Pharma Fakten erschienen. Da dem nichts hinzuzufügen ist, übernehmen wir ihn komplett:

https://www.pharma-fakten.de/news/details/462-arzneimittelausgaben-2016-der-langweiligste-aufreger-des-jahres/

„Kommentar

Arzneimittelausgaben 2016: Der langweiligste Aufreger des Jahres

06.02.2017 – Die Ausgaben der Krankenkassen für Arzneimittel sind ein Dauer-Aufreger. Das gilt selbst dann, wenn sie gar nicht aufregend sind. Ein Kommentar.

Um 3,8 Prozent sind laut dem Deutschen Apothekerverband (DAV) die Ausgaben der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) für Arzneimittel im vergangenen Jahr gestiegen. Selbst diese Zahl dürfte noch zu hoch gegriffen sein: Denn die Erlöse der Rabattverträge – wahrscheinlich rund 3,5 Milliarden Euro – müssen von der Gesamtsumme von 34,1 Milliarden Euro, die der DAV errechnet hat, noch abgezogen werden. Insgesamt also eine Zahl, die erstens im Rahmen der Erwartungen liegt und zweitens vor dem Hintergrund bemerkenswert ist, dass die Zahl der GKV-Versicherten 2016 um 825.000 Menschen zugenommen hat.

Von einer „moderaten Steigerungsrate“ spricht auch DAV-Chef Fritz Becker. Der Chef der KKH Kaufmännische Krankenkasse Ingo Kailuweit hingegen beklagt „Rekordausgaben“ – wie schon vor einem und vor zwei Jahren.

Ach, das klingt natürlich herrlich dramatisch. Nur gut, wenn zeitgleich ein Reformgesetz im parlamentarischen Prozess diskutiert wird: Dessen Verschärfung kann man dann auch gleich fordern. Und natürlich fehlt im Communiqué der KKH das Reizwort „Mondpreise“ nicht, denen man nichts entgegensetzen könne.

Dabei reden die Kassen ein ganz entscheidendes Wort mit, wenn im Anschluss an die frühe Nutzenbewertung der Preis eines Medikaments ausgehandelt wird. Entweder kritisiert die KKH also ihr eigenes Verhandlungsgeschick – oder es geht ihr einfach nur darum, PR-Leuchtraketen in den GKV-Himmel steigen lassen. Wahrscheinlicher ist letzteres.

Wer hat eigentlich gesagt, dass die Kosten für Arzneimittel grundsätzlich nicht steigen dürfen? Die Ausgaben in anderen Segmenten der GKV steigen schließlich auch, ohne dass gleich laut geschrien wird. Sie tun das auf lange Sicht sogar stärker als die Ausgaben für Arzneimittel. Und überhaupt: Rekord? Noch nie hat die GKV so viel Geld für Arzneimittel ausgegeben? Eine bemerkenswerte Nachricht. Noch nie hat sie so viel Geld für Arzthonorare gezahlt. Oder für die Heilmittelversorgung. Und – Achtung: Skandal – noch nie in seiner über 40-jährigen Geschichte hat ein VW Golf so viel gekostet wie heute: Rekord!

Wie der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI) aufzeigt, ist der Anteil der pharmazeutischen Produkte an den Ausgaben der GKV seit Jahrzehnten konstant, wenn man ihn am Bruttoinlandsprodukt misst. Er liegt bei knapp zehn Prozent. Es gibt keine „langweiligere Kurve“ als diese. Soll heißen: Die Ausgaben für Arzneimittel steigen zwar in absoluten Zahlen. Aber im Verhältnis zu anderen Ausgaben der Kassen bleiben sie völlig im Rahmen.

Auf die Idee, dass die Patienten der KKH von den (moderat!) steigenden Ausgaben in Form innovativer Medikamenten profitieren könnten, kommt offenbar niemand. Zumindest steht davon in der Pressemitteilung der KKH kein Wort.

Florian Martius“

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